Schädlinge im Hochbeet

Lästig, aber kein Grund zum Gift zu greifen!


Schnecken (Gastropoda)

Gerade in feuchten Sommern können Schnecken für Gartenbesitzer zu einem großen Problem werden. Es gibt einige Ideen zur Bekämpfung von Schnecken, jedoch ohne Erfolgsgarantie. Die Kombination mehrerer Methoden wirkt oft am besten. Ein Grund für das massenhafte Auftreten gerade von Nacktschnecken ist, dass das natürliche Gleichgewicht gestört ist. Der NABU empfiehlt deshalb natürliche Feinde der Schnecken wie Igel, Kröten oder Blindschleichen im Garten zu fördern. Diese Tiere fühlen sich am ehesten in einem naturnah gestalteten Garten wohl.

Um das Ansiedeln von Schnecken in einem Hochbeet zu verhindern, gibt es verschiedene Dinge, auf die man achten sollte:

Man sollte nämlich schneckenfreies Material verwenden, wobei besonders auf die Eier der Schnecken zu achten ist. Brücken in direkter Umgebung des Hochbeetes, die es den Schnecken ermöglichen das Hochbeet zu erreichen, sollten gemieden werden. Gemeint sind damit überhängende hohe Gräser, dichter Wildkrautbewuchs, Hecken oder Zäune. Schneckenbarrieren, rund um das Hochbeet, erschweren es den Schnecken, überhaupt in die Nähe zu kommen. Besonders effektiv sind dafür Wege aus Sand, Kies, Eierschalen, Sägemehl, Muschelkalk, kurz geschorenem Rasen oder Ähnlichem. Für zusätzlichen Schutz kann man um den Fuß des Hochbeetes eine Manschette aus feinem Draht oder einen anderen Schneckenzaun legen.Mit Hilfe von diesen Maßnahmen dürfte es keiner Schnecke mehr möglich sein, das Hochbeet zu erklimmen.


Drahtwürmer (Elateridae)

Drahtwürmer ernähren sich unterirdisch von Wurzeln und Sämlingen, sodass man die Pflanzen nach der Beschädigung problemlos aus der Erde ziehen kann. Diese Pflanzen erkranken danach häufig an Pilzinfektionen oder sie werden von Bakterien befallen.

Um der Beschädigung durch Drahtwürmer entgegen zu wirken, gibt es wieder einige Möglichkeiten.

Eine, die bei allen Schädlingen hilft und am besten für die Umwelt geeignet ist, ist das natürliche Gleichgewicht wieder herzustellen und die natürlichen Feinde wieder anzusiedeln.

Darunter fallen unter anderem Eidechsen, Großes Mausohr, Laufkäfer, Maulwurf, Maulwurfsgrille, Schlupfwespen, Krähen, Specht und andere verschiedenste Vogelarten. Damit diese Nützlinge an die Larven kommen, kann man den Boden auflockern, denn dadurch werden sie freigelegt und sind schutzlos. Drahtwürmer werden von Stallmist angezogen. Das kann man sich zu Nutzen machen und Mist um das Beet herum in Löcher legen und wieder entfernen und entsorgen, sobald sich die Drahtwürmer in dem Mist angesiedelt haben. Nach demselben Prinzip kann man auch Fressfallen (Karotten oder Kartoffelstücke) vergraben und diese nach einigen Tagen wieder ausgraben und entsorgen.

Um die Drahtwürmer auszutricksen kann man Senf, Meerrettich oder Weizen anpflanzen, da sie diese bevorzugt fressen. Darauf folgen dieselben Schritte wie bei dem Mist oder den Fressfallen. Nach ein paar Tagen kann alles ausgegraben und entfernt werden. Pflanzen wie Ringelblumen oder Tagetes können ebenfalls helfen, da sie von Drahtwürmern gemieden werden.

Das sollte jedoch unterstützend zu anderen Maßnahmen durchgeführt werden, um einen Erfolg zu garantieren. Falls keiner der Vorschläge hilft, oder der Befall einfach zu stark ist, kann man das Hochbeet unter Wasser setzen um die Drahtwürmer dazu zu zwingen, an die Oberfläche zu kommen, um sie dann absammeln zu können. Die Pflanzen tragen keine Schäden davon, da das Wasser versickern kann.


Ameisen (Formicidae)

Grundsätzlich zählen Ameisen nicht zu Schädlingen, jedoch können sie in einem Hochbeet durchaus Schaden anrichten, indem sie ihre Wege unterirdisch bauen und somit die Pflanzen aus der Erde heben. Die Kräuter, Gemüsesorten oder Zierpflanzen können folglich nicht mehr ausreichend Nährstoffe erhalten und verdorren. Es gibt einige Maßnahmen, um dem entgegen zu wirken. Stark riechende Kräuter wie Thymian, Lavendel oder Majoran  werden von Ameisen gemieden und sie siedeln sich bevorzugt an einer anderen Stelle an. Stark riechendes Zimtpulver hat den gleichen Effekt wie die Kräuter, jedoch hat es den Vorteil, dass es nicht in das Hochbeet gepflanzt werden muss.

Wenn sich die Ameisen bereits in Ihrem Hochbeet angesiedelt haben, gibt es ebenfalls einige Methoden um sie wieder zu vertreiben:

Man kann auch hier wieder auf starken Geruch zurückgreifen und Zimt oder Backpulver streuen. Dafür eigenen sich auch Räucherstäbchen, die man verkehrt herum in das Beet steckt.

Alternativ kann man auch das ganze Ameisenbeet umsiedeln. Dafür kann man einen Blumentopf mit Erde oder Holzwolle füllen und umgekehrt auf das Nest stellen. Innerhalb von ein paar Tagen werden sich die Ameisen in dem Topf angesiedelt haben und man kann mit einem Spaten unter den Topf stechen und das Ameisenvolk umsiedeln.

 


Der Natur zuliebe, bitte ohne Einsatz chemischer Insektenbekämpfungsmittel!


Quellen:

  • MEYS, SOFIE  (2013): Schneckenalarm – So machen Sie Ihren Garten zur schneckenberuhigten Zone, pala    Verlag.
  • URL: http://www.gartenbob.de/drahtwuermer-schnellkaefer/ (Zugriff: 16.06.2016).
  • URL: http://www.hochbeet-ratgeber.de/was-gegen-ameisen-im-hochbeet-tun/ (Zugriff: 16.06.2016).