Torf gehört ins Moor und nicht in den Garten

Doch warum gilt es Moore zu schützen?

Foto: NABU/Felix Grützmacher
Foto: NABU/Felix Grützmacher
Moore sind enorme Wasser- und Kohlenstoffdioxid-speicher. Sie fungieren als eine Art natürlicher Überschwemmungsschutz und können bis zu 1m aufschwemmen. Obwohl Moore nur knapp 3% der Erdoberfläche ausmachen, binden sie knapp ein Drittel aller Kohlenstoffvorkommen der Erde.
Für den Naturschutz, unter der Berücksichtigung des Klimawandels, sind sie somit unersetzlich, da der Abbau zum Freisetzen des gespeicherten Kohlenstoffdioxids führt, welches durch alle Wälder der Erde nicht kompensiert werden kann.
Foto: NABU/Tom Dove
Foto: NABU/Tom Dove

Moore bieten eine einzigartige Flora und Fauna und ihre Zerstörung führt zu einem Aussterben vieler nur in diesen Landschaften vorkommenden Tier-, Insekten- und Pflanzenarten. Dazu gehören unter anderem das Birkhuhn, die Sumpfohreule, die Bekassine (der Vogel des Jahres 2013) die Große Moosjungfer oder der Hochmoorgelbling. Auch viele Pflanzenarten, allen voran verschiedene Orchideen- und Veilchenarten, aber auch der Sonnentau sind nur in diesen Landstrichen vorzufinden.

Torffreie Erde tut gut

Ihrem Garten und der Natur!

Foto:NABU
Foto:NABU

Es gibt bessere Alternativen als Torf für Ihren Garten!

Düngen mit eigens herstellbarem Kompost, Rindenhumus und Holzfasern, bestehend aus Nadelhölzern oder auch Kokos. Zusätzlich können hinzugefügte Substrate wie Sand, Lavagranulate oder Tonminerale den Boden in seiner Produktivität unterstützen, durch eine dadurch verbesserte Durchlüftung oder ein erhöhtes Nährstoffvorkommen.

Wenn man darauf achtet torffreie Erde zu kaufen, schützt man damit die Natur und das Klima gleichermaßen und setzt sich für die Erhaltung eines einzigartigen Naturraumes ein, der aufgrund seiner Biodiversität und Funktion nicht verschwinden darf!


Unser Tipp!

Zur Anzucht können selbst hergestellte Anzuchtserden mit Kompost, käufliche torffreie Erden oder Kokosblöcke verwendet werden.

 

Rezepte für torffreie  Anzuchterden mit Kompost:

Anzuchterden bestehen fast nur aus Torf. Mit eigenem Kompost, der aber mindestens über ein Jahr gereift sein sollte, lassen sich gute Erden herstellen:

 

Je ein Drittel gut gereifter Kompost, normale Beeterde und Torfersatzstoff "Kokoblock". Es handel sich dabei um ein umweltschonendes Abfallprodukt aus der Seilherstellung. Ein Kokoblock entspricht acht Liter Substrat. Erhältlich im Gartenfachhandel.

 

Zwei Drittel zweijähriger Kompost, gut gesiebt, plus ein Drittel Torf und etwas Steinmehl. Diese Anzuchterde hat zwar noch einen Torfanteil, in den meisten käuflichen Mischungen liegt dieser jedoch bei fast hundert Prozent.

 

Ein Teil sehr reifer Kompost, gesiebt, plus 1 Teil feinkrümelige, humusreiche Gartenerde (gesiebt) oder Maulwurfserde (samenfrei) plus einen halben Teil Sand.

Foto: NABU Regionalstelle Trier
Foto: NABU Regionalstelle Trier
  • Kokosziegel (z.B. in Weltläden von GEPA) oder Kokos-Quelltabletten (im Gartenhandel)
  • Neudorf Aussaaterde (z.B. Biogartenversand-Katalog, Dehner)
  • NeudoHum Aussaat-Kräutererde
  • Flora Self Nature (z.B. Hornbach)