Das richtige Saatgut

Samenfestes Saatgut nutzen!

Um eine hohe Qualität der eigenen Anpflanzungen zu gewährleisten reicht es nicht, nur darauf zu achten, ökologisch zu düngen. Es fängt schon beim Samen an, der die Grundlage einer Pflanze darstellt. Es lohnt sich, die Frage zu stellen, was gutes Saatgut auszeichnet!

Der NABU rät grundsätzlich zur Verwendung von samenfestem Saatgut. Dieses weist im Gegensatz zu den heutzutage überall erhältlichen Hybridsorten viele Vorteile auf.

Samenfestes Saatgut

  1. Saatgutvermehrung mit verbessertem Sortenbild möglich
  2. individuelle Fruchtformen, -größen
  3. individuelle Erträge
  4. arttypischer Geschmack
  5. höherer Trockenmassegehalt
  6. volle Reife
  7. bessere Mineralstoffaufnahme

Hybrides Saatgut                      („F1“ im Namen)

  1. keine Saatgutvermehrung möglich da Sortenbild zerfällt
  2. standardisierte Gleichförmigkeit
  3. standardisierte Erträge
  4. standardisierter, einseitiger Geschmack
  5. höherer Wassergehalt
  6. mangelnde Reife

Neben den qualitativen Merkmalen spielt aber auch deren Züchtung eine Rolle. Während samenfeste Sorten im Erdboden über viele Generationen weitergezüchtet werden und sich so dem Klimaveränderungen oder anderen Einflussfaktoren anpassen können, werden Hybride Sorten naturfern in Laboren gezüchtet. Hier setzt man auf biotechnisch-mechanische, chemische oder elektrische Bestäubungsmethoden, Reagenzgläser statt Erdboden und Versuchskreuzungen in großem Umfang, anstelle sich den Techniken nach dem Vorbild der Natur zu bedienen.

Zusätzlich zu den naturfernen Züchtungsmethoden wird dabei die Vielfalt an Pflanzenarten gefährdet. Großkonzerne wie Monsanto lassen sich ihre Züchtungen patentieren und überschwemmen die Märkte mit ihren Produkten. Bauern die auf Masse produzieren sind von diesen Sorten abhängig und werden aufgrund der nicht samenfesten Sorten dazu gezwungen, jedes Jahr neu das Saatgut zu kaufen, statt es selbst zu vermehren.

 

Neben diesen vielen erschreckenden Aspekten gibt es natürlich auch einige Vereine und Sämereien (z.B. VEN e.V.) die sich dieser Problematik entgegenstellen und sich für den Erhalt der Sortenvielfalt und des Naturschutzes einsetzen. Um ebenfalls einen Beitrag zu leisten muss man sich nicht zwangsläufig in einem Verein engagieren. Es fängt bereits im eigenen Garten an!


Bezugsadressen Samen und Pflanzengut

Es gibt heutzutage ein reichhaltiges und zuverlässiges Angebot ökologisch erzeugter Sämereien und Pflanzen sowie seltener alter Sorten. Im Gartenmarkt oder Baumarkt um die Ecke wird man aber meist vergeblich danach suchen. Hier deshalb eine Auswahl von Produzenten und Versendern Ihrer der Region.


Baumschule Ahornblatt, Postfach 11 25, 55001 Mainz, Tel. 0 61 31-7 23 54, nachricht@ahornblatt-garten.de, www.ahornblatt-garten.de. Heimische Gehölzarten, alte Obstsorten und wurzelechte alte Rosensorten.

Bingenheimer Saatgut AG (ehemals Allerleirauh), Kronstraße 24, 61209 Echzell, Tel. 0 60 35-18 99-0, info@oekoseeds.de, www.oekosaatgut.de.

Bioland-Versandgärtnerei Strickler, Lochgasse 1, 55232 Alzey, Tel. 0 67 31-38 31, strickler@t-online.de, www.gaertnerei-strickler.de. Großes Staudensortiment, aber auch zum Beispiel alte Kartoffelsorten.

 

Bioland Hof Jeebel, Biogartenversand OHG, Jeebel 17, 29410 Salzwedel OT Jeebel , Tel.  03 90 37- 7 81, www.biogartenversand.de

 

Dreschflegel Bio-Saatgut, Postfach 1213, 37202 Witzenhausen, Tel. 05542-502744 oder info@dreschflegel-saatgut.de, www.dreschflegel-saatgut.de

 

Ellenberg´s Kartoffelvielfalt, Ebstorfer Straße 1, 29576 Barum, Tel. 05806- 304 oder kartoffelvielfalt@t-online.de, www.kartoffelvielfalt.de

 

Stadt-land-blüht, Arminiusstr. 7, 81543 München, Tel: 089 – 46 22 13 27, info@stadt-land-blüht.de,

www.stadt-land-blüht.de


Quellen:

 

Demeter Bayern – Biologisch-Dynamische Vereinigung e.V.: "Möhre ist nicht gleich Möhre!".