Kompost

Wichtiger Bestandteil für nährstoffreichen Boden

Foto: Kita Orenhofen
Foto: Kita Orenhofen

Kompost ist Dünger, der aus pflanzlichen oder tierischen Abfallstoffen entsteht, das heißt, dass sich Tiere oder Pflanzen zersetzen und in wertvollen Humus umwandeln.

Kompost ernährt Pflanzen und führt dem Boden wichtige Nährstoffe zu, so dass ein nachhaltiger Erhalt der Bodenfruchtbarkeit auf hohem Niveau gewährleistet ist.

Bei richtigem Kompostieren werden jedoch nicht einfach nur organische Materialien aufeinander geworfen, denn es gibt viele Dinge, die beachtet werden müssen, um einen hochwertigen Kompost zu erhalten:

Der ideale Standort für einen Komposthaufen ist unter einer Baumkrone neben einem Nutzgarten, falls vorhanden. Er sollte nicht permanent in der Sonne sein, damit ein Austrocknen verhindert wird, er sollte jedoch auch nicht in permanentem Schatten stehen, da sonst eine Gärung eintreten könnte.
Pro 100 m² Gartenfläche benötigt man ein Kompostvolumen von 0,5-1 m³. Ein 5-Personenhaushalt sollte auch ein Kompostvolumen von ca. 1 m³ besitzen (vgl. PAHLER, 2013)

 


Material

Materialien, die ver- wendet werden kön- nen:

  • organische Küchenabfälle (z.B. Eierschalen, Teereste, Putzabfälle von Ge- müse, etc.), Garten-abfälle (z.B. Laub, Wurzeln, Äste, etc.), Holzabfälle, Papier, Pappe, Wolle, Haare, Federn, Fingernägel und vieles mehr
  • Nicht kompostie- ren sollte man nicht organische Materi-alien, schadstoffbe-lastete Stoffe, samen-tragende Pflanzen-teile, kranke und schädlingsbefallene Pflanzenteile, behan-deltes Holz und Anderes

Sauerstoff

Das Wichtigste bei ei- nem Kompost ist, dass genug Sauerstoff vor- handen ist:
  • zu wenig Sauerstoff (anaerob) führt zu Fäul- nis  und es entsteht eine übel riechende Masse
  • bei genügend Sauer- stoff (aerob), kommt es zur Rotte und der Kom- post hat einen angeneh- men Geruch nach Wald- erde
  • bei zu viel stickstoff-haltigem Material (z. B. Unkraut, Rasenschnitt, Küchenabfälle), kommt es zu einer schnellen Zersetzung ohne Struk- tur und der Kompost kann zu einer luftdichten Masse zusammenfallen

Wassergehalt

Der Wassergehalt ist ebenfalls sehr wichtig:

  • denn es darf weder zu viel, noch zu wenig sein ( Tipp: wenn man aus der Mitte des Kompost-haufens eine Handvoll entnimmt und nur we- nige Tropfen heraus-drücken kann, dann ist es perfekt!)
  • Küchenabfälle und Rasenschnitt bestehen zu 80% aus Wasser, sind also sehr feucht, weshalb man auch auf andere Materi- alien wie Papier oder Pappe zurückgreifen soll- te
  • Durch ein gutes Mischungsverhältnis wird überschüssiges Wasser aufgesaugt und die an- gestrebte Feuchtigkeit von 50-60% kann erreicht werden

Kalziumgehalt

Ein wichtiger Punkt ist der Kalziumgehalt

(pH-Wert):

  • sollte zwischen 6 und 7 liegen, dann sind die  Bedingungen für die meis- ten Pflanzen optimal
  • Der Säuregehalt eines Bodens kann durch die Zugabe von Gartenkalk gesenkt werden, oder es können kalziumhaltige Pflanzen hinzugegeben werden*

*Niedriger Kalziumgehalt: Baumborke, Farne, Koni- ferennadeln, Heu und Stroh, das Laub von Rot- buchen, Birken, Hain- buchen und Eichen, Moos, Holz

Hoher Kalziumgehalt: ein- jährige und mehrjährige Kräuter, Kohlblätter- und Stängel, Gemüseabfälle, das Laub von Eschen, Kirschbäumen, Ulmen, Weißdorn, Linden, Ahorn und Rosen, Seegras 



Ablauf der Kompostierung

Abfallmaterial wird zu wertvollem Humus

Abbildung: Mareike Hansen
Abbildung: Mareike Hansen
  1. Abbauphase: Der Komposthaufen erreicht zwischen dem dritten und siebten Tag das Temperaturmaximum von 50-70°C. Unkrautsamen, Keimlinge und Schadorganismen werden teilweise abgetötet und der Kompost verfärbt sich dunkel.
  2. Umbauphase: Während der dritten und siebten Woche sinkt die Temperatur auf 35°C ab, woraufhin das Pilzwachstum zunimmt und Bakterien abgelöst werden.
  3. Aufbauphase:  Die Temperatur sinkt zwischen der achten und zwölften Woche weiter auf 20°C ab. Daraus folgt, dass die mikrobielle Tätigkeit zurückgeht und es zur Besiedelung durch Kleintiere kommt. Der Kompost verfärbt sich immer dunkler.
  4. Reifephase:   Ab der 13. Woche gleicht sich die Temperatur der natürlichen Bodenwärme an. Die Humusbildung und die Mineralisierung sind abgeschlossen und der Kompost wird krümelig, erdig und er riecht nach Waldboden. Es sind keine ursprünglichen Bestandteile mehr erkennbar. Der Kompost ist nach wenigen Monaten gebrauchsfertig und sollte nach einem halben Jahr bis spätestens ein Jahr nach dem Aufsetzen verwendet werden (PAHLER, 2013, S. 64 ff).

Im Winter verlaufen die Rottevorgänge sehr langsam.

Bei Minustemperaturen sollte man den Kompost nicht bewegen, um die Tiere nicht zu schädigen!

 

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Wichtig! Beachten muss man auf jeden Fall das Verhältnis von Kohlenstoff (C) zu Stickstoff (N), dieses muss 30:1 sein. Man muss also stickstoffhaltige Stoffe mit kohlenstoffhaltigen mischen, um ein gutes Ergebnis zu erhalten (vgl. THOMPSON, 2007, S.25 ff).*

*Das C/N-Verhältnis verschiedener Stoffe:

· Geflügeldung: 6:1

· Küchenabfall: 15:1

· Rasenschnitt: 20:1

· Baumlaub: 50:1

· Stroh: 80:1

· Holz und Papier: zwischen 100:1 und 500:1


Quellen:

  • PAHLER, AGNES (2013): Das Kompostbuch, pala Verlag.
  • THOMPSON, KEN (2007): Kompost- Natürliches Futter für Ihren Garten, Dorling Kindersley Verlag.
  • URL: https://www.nabu.de/umwelt-und-ressourcen/oekologisch-leben/balkon-und garten/gartenarbeit/00582.html (Zugriff: 16.06.2016).